Der rote Rahmen

In einer meiner Veranstaltungen beklagte sich ein Teilnehmer, dass der berühmte „rote Faden“ fehle, oder er sei zumindest nicht erkennbar. Nach dieser (berechtigten) Kritik meldete sich eine andere Teilnehmerin zu Wort und sagte:

Der Herr Kowalzyck, der hat eben keinen roten Faden.
Er hat einen roten Rahmen.

Sie hat mit einem Satz alles gesagt: Der Rahmen für alle meine Veranstaltungen ist ein
positives, systemisches Menschenbild, in dem jedes Verhalten einen guten Grund hat,
und eine konsequent ressourcen- und lösungsorientierte Vorgehensweise.

Umgekehrt wünsche ich mir von den Teilnehmenden

  • eine menschenfreundliche Grundhaltung,
  • die Bereitschaft, um die Ecke zu denken und das eigene Verhalten zu hinterfragen,
  • Offenheit, sich auf ungewöhnliche Theorien, Methoden, Übungen, Techniken und
    (Denk-) Experimente einzulassen.

In diesem – durch alle Beteiligten gehaltenen – Rahmen gibt es keine starre Agenda, sei es im Seminar oder im Workshop, in der Beratung oder Klausur. Am Anfang steht immer eine kurze systemische Ziel- und Auftragsklärung.

In diesem roten Rahmen bestimmen die Kunden die Themen, Inhalte und Ziele, nach denen sich die Techniken und Methoden richten. Dann wird es mal klassisch, mal kreativ oder auch mal provokativ.

Hauptsache, die Veranstaltung war für die Teilnehmenden – wie eine andere Teilnehmerin einmal sagte – am Ende „ein Schritt in die Sonne“.
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